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Text File  |  1998-03-14  |  43KB  |  804 lines

  1. Der Brief an die Hebräer.
  2.  
  3. \1\
  4. Gottes Offenbarung im Sohn - Jesu Erhabenheit über die Engel.
  5.  
  6. $1$ Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu
  7. den Vätern geredet hat in den Propheten, $2$ hat er am Ende
  8. dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge
  9. eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; $3$
  10. er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines
  11. Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat
  12. sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt, nachdem er
  13. die Reinigung von den Sünden bewirkt hat; $4$ und er ist um so
  14. viel erhabener geworden als die Engel, wie er einen
  15. vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. $5$ Denn zu welchem
  16. der Engel hat er jemals gesagt: `Mein Sohn bist du, ich habe
  17. dich heute gezeugt? und wiederum: `Ich will ihm Vater und er
  18. soll mir Sohn sein? $6$ Wenn er aber den Erstgeborenen wieder
  19. in den Erdkreis einführt, spricht er: `Und alle Engel Gottes
  20. sollen ihn anbeten! $7$ Und von den Engeln zwar spricht er:
  21. 'Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer
  22. Feuerflamme,' $8$ von dem Sohn aber: `Dein Thron, o Gott, ist
  23. in alle Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter
  24. deines Reiches; $9$ du hast Gerechtigkeit geliebt und
  25. Gesetzlosigkeit gehaβt; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt
  26. mit Freudenöl vor deinen Gefährten. $10$ Und: `Du, Herr, hast
  27. im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner
  28. Hände; $11$ sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie
  29. alle werden veralten wie ein Kleid, $12$ und wie einen Mantel
  30. wirst du sie zusammenrollen, und sie werden wie ein Kleid
  31. gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden
  32. nicht aufhören. $13$ Zu welchem der Engel aber hat er jemals
  33. gesagt: `Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde
  34. hinlege als Schemel deiner Füβe? $14$ Sind sie nicht alle
  35. dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die
  36. das Heil erben sollen?
  37.  
  38. \2\
  39. Warnung vor Miβachtung des Heils - Jesu Erniedrigung und sein
  40. Hohepriestertum.
  41.  
  42. $1$ Deswegen müssen wir um so mehr auf das achten, was wir
  43. gehört haben, damit wir nicht etwa [am Ziel] vorbeigleiten.
  44. $2$ Denn wenn das durch Engel verkündete Wort fest war und
  45. jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung
  46. empfing, $3$ wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so groβe
  47. Errettung miβachten? Sie hat [ja] den Anfang ihrer Verkündigung
  48. durch den Herrn empfangen und ist uns von denen bestätigt
  49. worden, die es gehört haben, $4$ wobei Gott zugleich Zeugnis
  50. gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und
  51. Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
  52.  
  53. $5$ Denn nicht Engeln hat er unterworfen den zukünftigen
  54. Erdkreis, von dem wir reden; $6$ es hat aber irgendwo jemand
  55. bezeugt und gesagt: `Was ist der Mensch, daβ du seiner gedenkst,
  56. oder des Menschen Sohn, daβ du auf ihn achtest? $7$ Du hast
  57. ihn kurze Zeit unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und
  58. Ehre hast du ihn gekrönt; $8$ du hast alles unter seine Füβe
  59. gelegt. Denn indem er ihm alles unterwarf, lieβ er nichts übrig,
  60. das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch
  61. nicht alles unterworfen. $9$ Wir sehen aber Jesus, der kurze
  62. Zeit unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit
  63. Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für
  64. jeden den Tod schmeckte. $10$ Denn es geziemte ihm, um
  65. dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er
  66. viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihrer Errettung
  67. durch Leiden vollkommen zu machen. $11$ Denn sowohl der,
  68. welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind
  69. alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie
  70. Brüder zu nennen, $12$ indem er spricht: `Kundtun will ich
  71. deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Gemeinde will ich dir
  72. lobsingen. $13$ Und wiederum: `Ich will mein Vertrauen auf ihn
  73. setzen. Und wiederum: `Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir
  74. gegeben hat. $14$ Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches
  75. teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil
  76. gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht
  77. des Todes hat, das ist den Teufel, $15$ und um alle die zu
  78. befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der
  79. Knechtschaft unterworfen waren. $16$ Denn er nimmt sich doch
  80. wohl nicht der Engel an, sondern der Nachkommenschaft Abrahams
  81. nimmt er sich an. $17$ Daher muβte er in allem den Brüdern
  82. gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester
  83. vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen; $18$ denn
  84. worin er selbst gelitten hat, als er versucht worden ist, kann
  85. er denen helfen, die versucht werden.
  86.  
  87. \3\
  88. Jesu Erhabenheit über Mose - Warnung vor Unglauben und Abfall.
  89.  
  90. $1$ Daher, heilige Brüder, Teilhaber der himmlischen Berufung,
  91. betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses,
  92. Jesus, $2$ der treu ist dem, der ihn bestellt hat, wie auch
  93. Mose in seinem ganzen Hause. $3$ Denn er ist gröβerer
  94. Herrlichkeit gewürdigt worden als Mose, insofern gröβere Ehre
  95. als das Haus der hat, der es erbaut hat. $4$ Denn jedes Haus
  96. wird von jemand erbaut; der aber alles erbaut hat, ist Gott.
  97. $5$ Und Mose war zwar in seinem ganzen Hause als Diener treu -
  98. zum Zeugnis von dem, was verkündigt werden sollte -, $6$
  99. Christus aber als Sohn über sein Haus. Sein Haus sind wir, wenn
  100. wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende
  101. standhaft festhalten.
  102.  
  103. $7$ Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: `Heute, wenn ihr
  104. seine Stimme hört, $8$ verhärtet eure Herzen nicht, wie in der
  105. Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste, $9$ wo
  106. eure Väter [mich] versuchten, indem sie [mich] auf die Probe
  107. stellten, und sie sahen meine Werke vierzig Jahre. $10$
  108. Deshalb zürnte ich diesem Geschlecht und sprach: Allezeit gehen
  109. sie irre mit dem Herzen. Sie aber haben meine Wege nicht
  110. erkannt. $11$ So schwur ich in meinem Zorn: Sie sollen
  111. nimmermehr in meine Ruhe eingehen! $12$ Sehet zu, Brüder, daβ
  112. nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens
  113. sei im Abfall vom lebendigen Gott, $13$ sondern ermuntert
  114. einander jeden Tag, solange es `heute heiβt, damit niemand von
  115. euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde. $14$ Denn wir
  116. sind Genossen des Christus geworden, wenn wir die anfängliche
  117. Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten. $15$ Wenn gesagt
  118. wird: `Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen
  119. nicht wie in der Erbitterung, $16$ welche haben denn gehört
  120. und sich aufgelehnt? [Waren es] denn nicht alle, die durch Mose
  121. von Ägypten ausgezogen waren? $17$ Welchen aber zürnte er
  122. vierzig Jahre? Nicht denen, welche gesündigt hatten, deren
  123. Leiber in der Wüste fielen? $18$ Welchen aber schwur er, daβ
  124. sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, wenn nicht denen, die
  125. ungehorsam gewesen waren? $19$ Und wir sehen, daβ sie wegen
  126. des Unglaubens nicht hineingehen konnten.
  127.  
  128. \4\
  129. Die Sabbatruhe des Gottesvolkes - Vom Wesen und Wirken des
  130. Wortes Gottes.
  131.  
  132. $1$ Fürchten wir uns nun, daβ nicht etwa, während die
  133. Verheiβung, in seine Ruhe einzugehen, noch aussteht, jemand von
  134. euch als zurückgeblieben erscheint. $2$ Denn auch uns ist eine
  135. gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das
  136. gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es
  137. hörten, sich nicht mit dem Glauben verband. $3$ Wir gehen
  138. nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben, wie er
  139. gesagt hat: `So schwur ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr
  140. in meine Ruhe eingehen! obwohl die Werke von Grundlegung der
  141. Welt an fertig waren. $4$ Denn er hat irgendwo von dem siebten
  142. [Tag] so gesprochen: `Und Gott ruhte am siebten Tag von allen
  143. seinen Werken. $5$ Und an dieser [Stelle] wiederum: `Sie
  144. sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen! $6$ Weil es nun
  145. dabei bleibt, daβ einige in sie eingehen und die, denen zuerst
  146. die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen
  147. nicht hineingegangen sind, $7$ bestimmt er wieder einen Tag:
  148. ein `Heute, und sagt durch David nach so langer Zeit, wie vorhin
  149. gesagt worden ist: `Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet
  150. eure Herzen nicht. $8$ Denn wenn Josua sie in die Ruhe
  151. gebracht hätte, würde er danach nicht von einem anderen Tag
  152. geredet haben. $9$ Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk
  153. Gottes übrig. $10$ Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der
  154. ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, wie Gott von seinen
  155. eigenen. $11$ Laβt uns nun eifrig sein, in jene Ruhe
  156. einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des
  157. Ungehorsams falle. $12$ Denn das Wort Gottes ist lebendig und
  158. wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und
  159. durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der
  160. Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und
  161. Gesinnungen des Herzens; $13$ und kein Geschöpf ist vor ihm
  162. unsichtbar, sondern alles bloβ und aufgedeckt vor den Augen
  163. dessen, mit dem wir es zu tun haben.
  164.  
  165. \4\
  166. Jesu Erhabenheit über die Hohenpriester des Alten Testaments -
  167. Sein Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks.
  168.  
  169. $14$ Da wir nun einen groβen Hohenpriester haben, der durch
  170. die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so laβt uns das
  171. Bekenntnis festhalten! $15$ Denn wir haben nicht einen
  172. Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren
  173. Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise [wie wir]
  174. versucht worden ist, [doch] ohne Sünde. $16$ Laβt uns nun mit
  175. Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir
  176. Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen
  177. Hilfe.
  178.  
  179. \5\
  180.  
  181. $1$ Denn jeder aus Menschen genommene Hohepriester wird für
  182. Menschen bestellt für das Verhältnis zu Gott, damit er sowohl
  183. Gaben als auch Schlachtopfer für Sünden darbringe, $2$ wobei
  184. er Nachsicht zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden,
  185. da auch er selbst mit Schwachheit behaftet ist; $3$ und um
  186. ihretwillen muβ er, wie für das Volk so auch für sich selbst,
  187. der Sünden wegen opfern. $4$ Und niemand nimmt sich die Ehre
  188. selbst, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron. $5$
  189. So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um
  190. Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat:
  191. `Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. $6$ Wie er
  192. auch an einer anderen [Stelle] sagt: `Du bist Priester in
  193. Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. $7$ Der hat in den
  194. Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als Flehen mit starkem
  195. Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod
  196. erretten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört
  197. worden $8$ und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er
  198. litt, den Gehorsam; $9$ und vollendet, ist er allen, die ihm
  199. gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, $10$ von Gott
  200. begrüβt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.
  201.  
  202. \5\
  203. Geistliche Unreife der Leser - Mahnung zum Ausharren - Trost im
  204. Blick auf das Ziel.
  205.  
  206. $11$ Darüber haben wir viel zu sagen, und es läβt sich schwer
  207. darlegen, weil ihr im Hören träge geworden seid. $12$ Denn
  208. während ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr wieder
  209. nötig, daβ man euch lehre, was die Anfangsgründe der Aussprüche
  210. Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben
  211. und nicht feste Speise. $13$ Denn jeder, der noch Milch
  212. genieβt, ist richtiger Rede unkundig, denn er ist ein
  213. Unmündiger; $14$ die feste Speise aber ist für Erwachsene, die
  214. infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des
  215. Guten wie auch des Bösen.
  216.  
  217. \6\
  218.  
  219. $1$ Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen
  220. und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund
  221. legen mit der Buβe von toten Werken und dem Glauben an Gott,
  222. $2$ der Lehre von Waschungen und der Handauflegung, der
  223. Totenauferstehung und dem ewigen Gericht. $3$ Und dies wollen
  224. wir tun, wenn Gott es erlaubt. $4$ Denn es ist unmöglich,
  225. diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische
  226. Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig
  227. geworden sind $5$ und das gute Wort Gottes und die Kräfte des
  228. zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben $6$ und [doch]
  229. abgefallen sind, wieder zur Buβe zu erneuern, da sie für sich
  230. den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. $7$
  231. Denn ein Land, das den häufig darauf kommenden Regen trinkt und
  232. nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, um derentwillen es
  233. auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott; $8$ wenn es aber
  234. Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbrauchbar und dem
  235. Fluch nahe, der am Ende zur Verbrennung führt. $9$ Wir aber
  236. sind, wenn wir auch so reden, im Hinblick auf euch, Geliebte,
  237. vom Besseren und zum Heil Dienlichen überzeugt. $10$ Denn Gott
  238. ist nicht ungerecht, eures Werkes zu vergessen und der Liebe,
  239. die ihr gegen seinen Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen
  240. gedient habt und dient. $11$ Wir wünschen aber sehr, daβ jeder
  241. von euch denselben Eifer um die volle Gewiβheit der Hoffnung bis
  242. ans Ende beweise, $12$ damit ihr nicht träge werdet, sondern
  243. Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die
  244. Verheiβungen erben. $13$ Denn als Gott dem Abraham die
  245. Verheiβung gab, schwor er bei sich selbst - weil er bei keinem
  246. Gröβeren schwören konnte - $14$ und sprach: `Wahrlich,
  247. reichlich werde ich dich segnen, und sehr werde ich dich mehren.
  248. $15$ Und so erlangte er, indem er ausharrte, die Verheiβung.
  249. $16$ Denn Menschen schwören bei einem Gröβeren, und der Eid
  250. ist ihnen zur Bestätigung ein Ende alles Widerspruchs. $17$
  251. Deshalb hat sich Gott, da er den Erben der Verheiβung die
  252. Unwandelbarkeit seines Ratschlusses noch viel deutlicher
  253. beweisen wollte, mit einem Eid verbürgt, $18$ damit wir durch
  254. zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott [doch] unmöglich
  255. lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht
  256. dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen.
  257. $19$ Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der
  258. Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht, $20$ wohin
  259. Jesus als Vorläufer für uns hineingegangen ist, der nach der
  260. Ordnung Melchisedeks Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist.
  261.  
  262. \7\
  263. Das Hohepriestertum Jesu ist erhaben über das levitische.
  264.  
  265. $1$ Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes,
  266. des Höchsten, - der Abraham entgegenging und ihn segnete, als er
  267. von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, $2$ dem auch
  268. Abraham den Zehnten von allem zuteilte - [heiβt] übersetzt
  269. zunächst König der Gerechtigkeit, dann aber auch König von
  270. Salem, das ist König des Friedens. $3$ Ohne Vater, ohne
  271. Mutter, ohne Geschlechtsregister, hat er weder Anfang der Tage
  272. noch Ende des Lebens, er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt
  273. Priester auf immerdar. $4$ Schaut aber, wie groβ dieser ist,
  274. dem Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab. $5$
  275. Und zwar haben die von den Söhnen Levi, die das Priestertum
  276. empfangen, ein Gebot, den Zehnten von dem Volk nach dem Gesetz
  277. zu nehmen, das ist von ihren Brüdern, obwohl [auch] die aus den
  278. Lenden Abrahams hervorgegangen sind. $6$ Er aber, der sein
  279. Geschlecht nicht von ihnen ableitete, hat den Zehnten von
  280. Abraham genommen und den gesegnet, der die Verheiβungen hatte.
  281. $7$ Ohne jeden Widerspruch aber wird das Geringere von dem
  282. Besseren gesegnet. $8$ Und hier zwar empfangen sterbliche
  283. Menschen die Zehnten, dort aber einer, von dem bezeugt wird, daβ
  284. er lebt; $9$ und sozusagen ist durch Abraham auch von Levi,
  285. der die Zehnten empfängt, der Zehnte erhoben worden, $10$ denn
  286. er war noch in der Lende des Vaters, als Melchisedek ihm
  287. entgegenging.
  288.  
  289. $11$ Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum
  290. wäre - denn in Verbindung mit ihm hat das Volk das Gesetz
  291. empfangen -, welche Notwendigkeit bestand [dann] noch, einen
  292. anderen Priester nach der Ordnung Melchisedeks aufzustellen und
  293. nicht nach der Ordnung Aarons zu nennen? $12$ Denn wenn das
  294. Priestertum geändert wird, so findet notwendig auch eine
  295. Änderung des Gesetzes statt. $13$ Denn der, von dem dies
  296. gesagt wird, gehört zu einem anderen Stamm, aus dem niemand die
  297. Wartung des Altars hatte. $14$ Denn es ist offenbar, daβ unser
  298. Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in
  299. bezug auf Priester geredet hat. $15$ Und es ist noch weit
  300. augenscheinlicher, wenn gleich dem Melchisedek ein anderer
  301. Priester aufsteht, $16$ der es nicht nach dem Gesetz eines
  302. fleischlichen Gebots geworden ist, sondern nach der Kraft eines
  303. unauflöslichen Lebens. $17$ Denn ihm wird bezeugt: `Du bist
  304. Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.
  305.  
  306. $18$ Denn aufgehoben wird zwar das vorhergehende Gebot seiner
  307. Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen $19$ - denn das Gesetz hat
  308. nichts zur Vollendung gebracht -, eingeführt aber eine bessere
  309. Hoffnung, durch die wir Gott nahen. $20$ Und wie [dies] nicht
  310. ohne Eidschwur [geschah] $21$ - denn jene sind ohne Eidschwur
  311. Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu
  312. ihm sprach: `Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht
  313. gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit! -, $22$ so ist Jesus
  314. auch eines besseren Bundes Bürge geworden. $23$ Und jene sind
  315. in gröβerer Anzahl Priester geworden, weil sie durch den Tod
  316. verhindert waren, zu bleiben; $24$ dieser aber, weil er in
  317. Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. $25$
  318. Daher kann er auch völlig erretten, die durch ihn Gott nahen,
  319. weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden. $26$ Denn
  320. ein solcher Hoherpriester geziemte sich auch für uns: heilig,
  321. sündlos, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als
  322. die Himmel geworden, $27$ der nicht Tag für Tag nötig hat, wie
  323. die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer
  324. darzubringen, dann für die des Volkes; denn dies hat er ein für
  325. allemal getan, als er sich selbst dargebracht hat. $28$ Denn
  326. das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die mit
  327. Schwachheit behaftet sind, das Wort des Eidschwurs aber, das
  328. später als das Gesetz [gegeben wurde], einen Sohn, der in
  329. Ewigkeit vollendet ist.
  330.  
  331. \8\
  332. Jesus der Mittler eines neuen und besseren Bundes.
  333.  
  334. $1$ Die Hauptsache dessen aber, was wir sagen, ist: Wir haben
  335. einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten
  336. des Thrones der Majestät, $2$ als Diener des Heiligtums und
  337. des wahrhaftigen Zeltes, das der Herr errichtet hat, nicht ein
  338. Mensch.
  339.  
  340. $3$ Denn jeder Hohepriester wird bestellt, um sowohl Gaben als
  341. auch Schlachtopfer darzubringen; daher ist es notwendig, daβ
  342. auch dieser etwas hat, das er darbringt. $4$ Wenn er nun auf
  343. Erden wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil die da sind,
  344. die nach dem Gesetz die Gaben darbringen $5$ - die dem Abbild
  345. und Schatten der himmlischen Dinge dienen, wie Mose eine
  346. göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, das Zelt
  347. aufzurichten; denn `siehe, spricht er, `daβ du alles nach dem
  348. Muster machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist! -.
  349. $6$ Jetzt aber hat er einen vortrefflicheren Dienst erlangt,
  350. wie er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund
  351. besserer Verheiβungen gestiftet worden ist. $7$ Denn wenn
  352. jener erste [Bund] tadellos wäre, so wäre kein Raum für einen
  353. zweiten gesucht worden. $8$ Denn tadelnd spricht er zu ihnen:
  354. `Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich mit dem
  355. Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schlieβen,
  356. $9$ nicht nach der Art des Bundes, den ich mit ihren Vätern
  357. machte an dem Tag, da ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Land
  358. Ägypten herauszuführen; denn sie blieben nicht in meinem Bund,
  359. und ich kümmerte mich nicht um sie, spricht der Herr. $10$
  360. Denn dies ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen
  361. Tagen schlieβen werde, spricht der Herr: Meine Gesetze gebe ich
  362. in ihren Sinn und werde sie auch auf ihre Herzen schreiben; und
  363. ich werde ihnen Gott und sie werden mir Volk sein. $11$ Und
  364. nicht werden sie ein jeder seinen Mitbürger und ein jeder seinen
  365. Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn alle werden
  366. mich kennen, vom Kleinen bis zum Groβen unter ihnen. $12$ Denn
  367. ich werde ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden
  368. werde ich nie mehr gedenken. $13$ Indem er von einem `neuen
  369. [Bund] spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber
  370. alt ist und sich überlebt hat, ist dem Verschwinden nahe.
  371.  
  372. \9\
  373. Der alttestamentliche ist nur Abbild des vollkommenen
  374. Gottesdienstes.
  375.  
  376. $1$ Es hatte nun zwar auch der erste [Bund] Satzungen des
  377. Dienstes und das irdische Heiligtum. $2$ Denn es wurde ein
  378. vorderes Zelt aufgerichtet - in dem sowohl der Leuchter als auch
  379. der Tisch und die Schaubrote waren -, das das Heilige genannt
  380. wird, $3$ hinter dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, das das
  381. Allerheiligste genannt wird, $4$ das einen goldenen
  382. Räucheraltar und die überall mit Gold überdeckte Lade des Bundes
  383. hatte, in welcher der goldene Krug, der das Manna enthielt, und
  384. der Stab Aarons, der gesproβt hatte, und die Tafeln des Bundes
  385. waren; $5$ oben über ihr aber die Cherubim der Herrlichkeit,
  386. die den Versöhnungsdeckel überschatteten, von welchen Dingen
  387. jetzt nicht im einzelnen zu reden ist.
  388.  
  389. $6$ Da aber dies so eingerichtet ist, gehen zwar in das
  390. vordere Zelt die Priester allezeit hinein und verrichten den
  391. Dienst, $7$ in das zweite aber einmal im Jahr allein der
  392. Hohepriester, nicht ohne Blut, das er darbringt für sich selbst
  393. und für die Verirrungen des Volkes. $8$ Damit zeigt der
  394. Heilige Geist an, daβ der Weg zum Heiligtum noch nicht
  395. geoffenbart ist, solange das vordere Zelt noch Bestand hat.
  396. $9$ Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, nach
  397. dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die
  398. im Gewissen den nicht vollkommen machen können, der Gottesdienst
  399. übt. $10$ Es sind nur Speisen und Getränke und verschiedene
  400. Waschungen, Satzungen des Fleisches, die bis auf die Zeit einer
  401. rechten Ordnung auferlegt sind.
  402.  
  403. \9\
  404. Das einmalige und vollkommene Opfer Jesu.
  405.  
  406. $11$ Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der
  407. zukünftigen Güter und ist durch das gröβere und vollkommenere
  408. Zelt - das nicht mit Händen gemacht, das heiβt nicht von dieser
  409. Schöpfung ist - $12$ und nicht mit Blut von Böcken und
  410. Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das
  411. Heiligtum hineingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden.
  412. $13$ Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche
  413. einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des
  414. Fleisches heiligt, $14$ wieviel mehr wird das Blut des
  415. Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist [als Opfer]
  416. ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von
  417. toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! $15$ Und
  418. darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod
  419. geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem
  420. ersten Bund, die Berufenen die Verheiβung des ewigen Erbes
  421. empfangen. $16$ - Denn wo ein Testament ist, da muβ notwendig
  422. der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat. $17$
  423. Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist,
  424. weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament
  425. gemacht hat. - $18$ Daher ist auch der erste [Bund] nicht ohne
  426. Blut eingeweiht worden. $19$ Denn als jedes Gebot nach dem
  427. Gesetz von Mose dem ganzen Volk mitgeteilt war, nahm er das Blut
  428. der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und
  429. besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk $20$
  430. und sprach: `Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch
  431. geboten hat. $21$ Aber auch das Zelt und alle Gefäβe des
  432. Dienstes besprengte er ebenso mit dem Blut; $22$ und fast alle
  433. Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne
  434. Blutvergieβen gibt es keine Vergebung. $23$ [Es ist] nun
  435. nötig, daβ die Abbilder der himmlischen Dinge hierdurch
  436. gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch
  437. bessere Schlachtopfer als diese. $24$ Denn der Christus ist
  438. nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein
  439. Gegenbild des wahren [Heiligtums], sondern in den Himmel selbst,
  440. um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, $25$
  441. auch nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der
  442. Hohepriester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum
  443. hineingeht $26$ - sonst hätte er oftmals leiden müssen von
  444. Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er einmal in der
  445. Vollendung der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer
  446. die Sünde aufzuheben. $27$ Und wie es den Menschen gesetzt
  447. ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, $28$ so wird
  448. auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um
  449. vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne [Beziehung zur]
  450. Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.
  451.  
  452. \10\
  453.  
  454. $1$ Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter,
  455. nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es niemals mit
  456. denselben Schlachtopfern, die sie alljährlich darbringen, die
  457. Hinzunahenden für immer vollkommen machen. $2$ Denn würde
  458. sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den
  459. Gottesdienst Übenden einmal gereinigt, kein Sündenbewuβtsein
  460. mehr gehabt hätten? $3$ Doch in jenen [Opfern] ist
  461. alljährlich ein Erinnern an die Sünden; $4$ denn unmöglich
  462. kann Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen. $5$
  463. Darum spricht er, als er in die Welt kommt: `Schlachtopfer und
  464. Gaben hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir
  465. bereitet; $6$ an Brandopfern und Sündopfern hast du kein
  466. Wohlgefallen gefunden. $7$ Da sprach ich: Siehe, ich komme -
  467. in der Buchrolle steht von mir geschrieben -, um deinen Willen,
  468. o Gott, zu tun. $8$ Vorher sagt er: `Schlachtopfer und Gaben
  469. und Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, noch
  470. Wohlgefallen daran gefunden - die doch nach dem Gesetz
  471. dargebracht werden -, $9$ dann sprach er: `Siehe, ich komme,
  472. um deinen Willen zu tun - er nimmt das Erste weg, um das Zweite
  473. aufzurichten -. $10$ In diesem Willen sind wir geheiligt
  474. durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu
  475. Christi. $11$ Und jeder Priester steht täglich da, verrichtet
  476. den Dienst und bringt oft dieselben Schlachtopfer dar, die
  477. niemals Sünden hinwegnehmen können. $12$ Dieser aber hat ein
  478. Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt
  479. zur Rechten Gottes. $13$ Fortan wartet er, bis seine Feinde
  480. hingelegt sind als Schemel seiner Füβe. $14$ Denn mit einem
  481. Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen
  482. gemacht. $15$ [Das] bezeugt uns aber auch der Heilige Geist;
  483. denn nachdem er gesagt hat: $16$ `Dies ist der Bund, den ich
  484. ihnen nach jenen Tagen errichten werde, spricht der Herr, ich
  485. werde meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie auch in ihre
  486. Sinne schreiben; $17$ und: `Ihrer Sünden und ihrer
  487. Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken. $18$ Wo aber
  488. dafür eine Vergebung ist, gibt es kein Opfer für die Sünde mehr.
  489.  
  490. \10\
  491. Mahnung zu Glaubenszuversicht und Treue - Warnung vor Rückfall.
  492.  
  493. $19$ Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit
  494. haben zum Eintritt in das Heiligtum, $20$ den er uns bereitet
  495. hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang - das
  496. ist durch sein Fleisch -, $21$ und einen groβen Priester über
  497. das Haus Gottes, $22$ so laβt uns hinzutreten mit
  498. wahrhaftigem Herzen in voller Gewiβheit des Glaubens, die Herzen
  499. besprengt [und damit gereinigt] vom bösen Gewissen und den Leib
  500. gewaschen mit reinem Wasser. $23$ Laβt uns das Bekenntnis der
  501. Hoffnung unwandelbar festhalten - denn treu ist er, der die
  502. Verheiβung gegeben hat -; $24$ und laβt uns aufeinander
  503. achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen,
  504. $25$ indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es
  505. bei einigen Sitte ist, sondern [einander] ermuntern, und [das]
  506. um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht. $26$ Denn
  507. wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der
  508. Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden
  509. mehr übrig, $27$ sondern ein furchtbares Erwarten des
  510. Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher
  511. verzehren wird. $28$ Hat jemand das Gesetz Moses verworfen,
  512. stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin.
  513. $29$ Wieviel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der
  514. verdienen, der den Sohn Gottes mit Füβen getreten und das Blut
  515. des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet
  516. und den Geist der Gnade geschmäht hat? $30$ Denn wir kennen
  517. den, der gesagt hat: `Mein ist die Rache, ich will vergelten;
  518. und wiederum: `Der Herr wird sein Volk richten. $31$ Es ist
  519. furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
  520.  
  521. $32$ Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem
  522. ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt,
  523. $33$ als ihr teils durch Schmähungen und Drangsale zur Schau
  524. gestellt und teils Gefährten derer wurdet, denen es so erging.
  525. $34$ Denn ihr habt sowohl mit den Gefangenen gelitten als
  526. auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wiβt,
  527. daβ ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz
  528. habt. $35$ Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine
  529. groβe Belohnung hat. $36$ Denn Ausharren habt ihr nötig,
  530. damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die
  531. Verheiβung davontragt. $37$ Denn noch eine ganz kleine Weile,
  532. [und] der Kommende wird kommen und nicht säumen. $38$ `Mein
  533. Gerechter aber wird aus Glauben leben; und: `Wenn er sich
  534. zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.
  535. $39$ Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum
  536. Verderben, sondern von denen, die da glauben zur Errettung der
  537. Seele.
  538.  
  539. \11\
  540. Glaube: sein Wesen und seine Wirkungen - Glaubenszeugen des
  541. Alten Bundes.
  542.  
  543. $1$ Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man
  544. hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht. $2$
  545. Denn durch ihn haben die Alten Zeugnis erlangt.
  546.  
  547. $3$ Durch Glauben verstehen wir, daβ die Welten durch Gottes
  548. Wort bereitet worden sind, so daβ das Sichtbare nicht aus
  549. Erscheinendem geworden ist.
  550.  
  551. $4$ Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar
  552. als Kain, durch welchen [Glauben] er das Zeugnis erhielt, daβ er
  553. gerecht war, indem Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben; und durch
  554. diesen [Glauben] redet er noch, obgleich er gestorben ist.
  555.  
  556. $5$ Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so daβ er den Tod
  557. nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt
  558. hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, daβ er
  559. Gott wohlgefallen habe. $6$ Ohne Glauben aber ist es
  560. unmöglich, [ihm] wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muβ
  561. glauben, daβ er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein
  562. wird.
  563.  
  564. $7$ Durch Glauben bereitete Noah, als er eine göttliche
  565. Weisung über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte,
  566. von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses. Durch
  567. ihn verurteilte er die Welt und wurde Erbe der Gerechtigkeit,
  568. die nach dem Glauben ist.
  569.  
  570. $8$ Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde,
  571. gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen
  572. sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. $9$
  573. Durch Glauben siedelte er sich im Land der Verheiβung an wie in
  574. einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den
  575. Miterben derselben Verheiβung; $10$ denn er erwartete die
  576. Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott
  577. ist. $11$ Durch Glauben empfing er auch mit Sara Kraft,
  578. Nachkommenschaft zu zeugen, und zwar über die geeignete Zeit des
  579. Alters hinaus, weil er den für treu achtete, der die Verheiβung
  580. gegeben hatte. $12$ Deshalb sind auch von einem, und zwar
  581. Gestorbenen, [so viele] geboren worden wie die Sterne des
  582. Himmels an Menge und wie der Sand am Ufer des Meeres, der
  583. unzählbar ist.
  584.  
  585. $13$ Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die
  586. Verheiβungen nicht erlangt, sondern sahen sie von fern und
  587. begrüβten sie und bekannten, daβ sie Fremde und ohne Bürgerrecht
  588. auf der Erde seien. $14$ Denn die solches sagen, zeigen
  589. deutlich, daβ sie ein Vaterland suchen. $15$ Und wenn sie an
  590. jenes gedacht hätten, von welchem sie ausgegangen waren, so
  591. hätten sie Zeit gehabt, zurückzukehren. $16$ Jetzt aber
  592. trachten sie nach einem besseren, das ist nach einem
  593. himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott
  594. genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.
  595.  
  596. $17$ Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den
  597. Isaak dargebracht, und er, der die Verheiβungen empfangen hatte,
  598. brachte den einzigen [Sohn] dar, $18$ über den gesagt worden
  599. war: `In Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden,
  600. $19$ indem er urteilte, daβ Gott auch aus den Toten erwecken
  601. könne, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing. $20$ Durch
  602. Glauben segnete Isaak auch im Hinblick auf zukünftige Dinge den
  603. Jakob und den Esau. $21$ Durch Glauben segnete Jakob sterbend
  604. einen jeden der Söhne Josephs und betete an über der Spitze
  605. seines Stabes. $22$ Durch Glauben gedachte Joseph sterbend
  606. des Auszugs der Söhne Israels und traf Anordnung wegen seiner
  607. Gebeine.
  608.  
  609. $23$ Durch Glauben wurde Mose nach seiner Geburt drei Monate
  610. von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, daβ das Kind schön
  611. war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht. $24$
  612. Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groβ geworden war, ein
  613. Sohn der Tochter Pharaos zu heiβen, $25$ und zog es vor,
  614. [lieber] mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als den
  615. zeitlichen Genuβ der Sünde zu haben, $26$ indem er die
  616. Schmach des Christus für gröβeren Reichtum hielt als die Schätze
  617. Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. $27$ Durch
  618. Glauben verlieβ er Ägypten und fürchtete die Wut des Königs
  619. nicht; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den
  620. Unsichtbaren. $28$ Durch Glauben hat er das Passah gefeiert
  621. und die Blutbestreichung ausgeführt, damit der Verderber der
  622. Erstgeburt sie nicht antastete.
  623.  
  624. $29$ Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie über
  625. trockenes Land, während die Ägypter, als sie es versuchten,
  626. verschlungen wurden.
  627.  
  628. $30$ Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie
  629. sieben Tage umzogen waren.
  630.  
  631. $31$ Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den
  632. Ungehorsamen um, da sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen
  633. hatte.
  634.  
  635. $32$ Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir
  636. fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson,
  637. Jefthah, David und Samuel und den Propheten, $33$ die durch
  638. Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten,
  639. Verheiβungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, $34$
  640. des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen,
  641. aus der Schwachheit Kraft gewannen, im Kampf stark wurden, der
  642. Fremden Heere zurücktrieben. $35$ Frauen erhielten ihre Toten
  643. durch Auferstehung wieder; andere aber wurden gefoltert, da sie
  644. die Befreiung nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu
  645. erlangen. $36$ Andere aber wurden durch Verhöhnung und
  646. Geiβelung versucht, dazu durch Fesseln und Gefängnis. $37$
  647. Sie wurden gesteinigt, verbrannt, zersägt, starben den Tod durch
  648. das Schwert, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen,
  649. hatten Mangel, Drangsal, Ungemach. $38$ Sie, deren die Welt
  650. nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen
  651. und den Klüften der Erde.
  652.  
  653. $39$ Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis
  654. erhielten, haben die Verheiβung nicht erlangt, $40$ da Gott
  655. für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns
  656. vollendet werden sollten.
  657.  
  658. \12\
  659. Ausharren in Prüfungen nach dem Vorbild Jesu.
  660.  
  661. $1$ Deshalb laβt nun auch uns, da wir eine so groβe Wolke von
  662. Zeugen um uns haben, jede Bürde und die [uns so] leicht
  663. umstrickende Sünde ablegen und mit Ausharren laufen den vor uns
  664. liegenden Wettlauf, $2$ indem wir hinschauen auf Jesus, den
  665. Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm
  666. liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz
  667. erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
  668. $3$ Denn betrachtet den, der so groβen Widerspruch von den
  669. Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in
  670. euren Seelen ermattet.
  671.  
  672. $4$ Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs
  673. Blut widerstanden $5$ und habt die Ermahnung vergessen, die
  674. zu euch als zu Söhnen spricht: `Mein Sohn, achte nicht gering
  675. des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm
  676. gestraft wirst! $6$ Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er;
  677. er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt. $7$ [Was] ihr
  678. erduldet, [ist] zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne.
  679. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? $8$ Wenn
  680. ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden
  681. sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne. $9$ Zudem hatten
  682. wir auch unsere Väter nach dem Fleisch als Züchtiger und
  683. scheuten sie. Sollen wir nicht vielmehr dem Vater der Geister
  684. unterwürfig sein und leben? $10$ Denn sie züchtigten [uns]
  685. freilich für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum
  686. Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. $11$
  687. Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude,
  688. sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die
  689. durch sie geübt sind, die friedsame Frucht der Gerechtigkeit.
  690.  
  691. \12\
  692. Heiligung im Blick auf das Ziel.
  693.  
  694. $12$ Darum `richtet auf die erschlafften Hände und die
  695. gelähmten Knie, $13$ und `macht gerade Bahn für eure Füβe!
  696. damit das Lahme nicht abirre, sondern vielmehr geheilt werde.
  697. $14$ Jagt dem Frieden mit allen nach und der Heiligung, ohne
  698. die niemand den Herrn schauen wird; $15$ und achtet darauf,
  699. daβ nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, daβ nicht
  700. irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und [euch]
  701. beunruhige und die vielen durch diese verunreinigt werden,
  702. $16$ daβ nicht jemand ein Hurer oder ein Gottloser sei wie
  703. Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte,
  704. $17$ denn ihr wiβt, daβ er auch nachher, als er den Segen
  705. erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur
  706. Buβe, obgleich er sie mit Tränen eifrig suchte.
  707.  
  708. $18$ Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berg, der betastet
  709. werden konnte, und zu dem entzündeten Feuer und dem Dunkel und
  710. der Finsternis und dem Sturm $19$ und zu dem Schall der
  711. Posaune und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, daβ das
  712. Wort nicht mehr an sie gerichtet werde $20$ - denn sie
  713. konnten nicht ertragen, was geboten wurde: `Und wenn ein Tier
  714. den Berg berührt, soll es gesteinigt werden; $21$ und so
  715. furchtbar war die Erscheinung, daβ Mose sagte: `Ich bin voll
  716. Furcht und Zittern -, $22$ sondern ihr seid gekommen zum Berg
  717. Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen
  718. Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln, einer Festversammlung;
  719. $23$ und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die in den
  720. Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und
  721. zu den Geistern der vollendeten Gerechten; $24$ und zu Jesus,
  722. dem Mittler eines neuen Bundes; und zum Blut der Besprengung,
  723. das besser redet als [das Blut] Abels. $25$ Seht zu, daβ ihr
  724. den nicht abweist, der da redet! Denn wenn jene nicht entkamen,
  725. die den abwiesen, der auf Erden die göttlichen Weisungen gab:
  726. wieviel mehr wir nicht, wenn wir uns von dem abwenden, der von
  727. den Himmeln her [redet]! $26$ Dessen Stimme erschütterte
  728. damals die Erde; jetzt aber hat er verheiβen und gesagt: `Noch
  729. einmal werde ich nicht nur die Erde bewegen, sondern auch den
  730. Himmel. $27$ Aber das `noch einmal deutet die Verwandlung der
  731. Dinge an, die als geschaffene erschüttert werden, damit die
  732. unerschütterlichen bleiben. $28$ Deshalb laβt uns, da wir ein
  733. unerschütterliches Reich empfangen, dankbar sein, wodurch wir
  734. Gott wohlgefällig dienen mit Scheu und Furcht. $29$ Denn auch
  735. unser Gott `ist ein verzehrendes Feuer.
  736.  
  737. \13\
  738. Mahnung zur Bruderliebe - Warnung vor Unzucht und Geldliebe.
  739.  
  740. $1$ Die Bruderliebe bleibe. $2$ Die Gastfreundschaft
  741. vergeβt nicht, denn dadurch haben einige, ohne es zu wissen,
  742. Engel beherbergt. $3$ Gedenkt der Gefangenen als
  743. Mitgefangene; derer, die Ungemach leiden, als [solche], die auch
  744. selbst im Leib sind. $4$ Die Ehe sei ehrbar in allem, und das
  745. Ehebett unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott
  746. richten. $5$ Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit
  747. dem, was vorhanden ist, denn er hat gesagt: `Ich will dich nicht
  748. versäumen noch verlassen, $6$ so daβ wir zuversichtlich sagen
  749. können: `Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten.
  750. Was soll mir ein Mensch tun?
  751.  
  752. \13\
  753. Mahnung zur Treue in der Nachfolge Jesu.
  754.  
  755. $7$ Gedenkt eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet
  756. haben! Schaut den Ausgang ihres Wandels an, und ahmt ihren
  757. Glauben nach!
  758.  
  759. $8$ Jesus Christus [ist] derselbe gestern und heute und in
  760. Ewigkeit. $9$ Laβt euch nicht fortreiβen durch
  761. verschiedenartige und fremde Lehren; denn es ist gut, daβ das
  762. Herz durch Gnade befestigt werde, nicht durch Speisen, von denen
  763. die keinen Nutzen hatten, die danach wandelten. $10$ Wir
  764. haben einen Altar, von dem zu essen die kein Recht haben, die
  765. dem Zelt dienen. $11$ Denn die Leiber der Tiere, deren Blut
  766. durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum
  767. hineingetragen wird, werden auβerhalb des Lagers verbrannt.
  768. $12$ Darum hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes
  769. Blut zu heiligen, auβerhalb des Tores gelitten. $13$ Deshalb
  770. laβt uns zu ihm hinausgehen, auβerhalb des Lagers, und seine
  771. Schmach tragen. $14$ Denn wir haben hier keine bleibende
  772. Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. $15$ Durch ihn nun
  773. laβt uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist:
  774. Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. $16$ Das
  775. Wohltun und Mitteilen aber vergeβt nicht, denn an solchen Opfern
  776. hat Gott Wohlgefallen.
  777.  
  778. $17$ Gehorcht und fügt euch euren Führern, denn sie wachen
  779. über eure Seelen, als solche, die Rechenschaft geben werden,
  780. damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies
  781. wäre euch nicht nützlich.
  782.  
  783. \13\
  784. Schluβermahnungen - Segenswünsche - Grüβe.
  785.  
  786. $18$ Betet für uns! Denn wir sind überzeugt, daβ wir ein
  787. gutes Gewissen haben, da wir in allem einen guten Wandel zu
  788. führen begehren. $19$ Ich bitte [euch] aber um so mehr, dies
  789. zu tun, damit ich euch desto schneller wiedergegeben werde.
  790.  
  791. $20$ Der Gott des Friedens aber, der den groβen Hirten der
  792. Schafe aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines
  793. ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, $21$ vollende euch in
  794. allem Guten, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns
  795. schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem
  796. die Herrlichkeit sei in alle Ewigkeit! Amen.
  797.  
  798. $22$ Ich bitte euch aber, Brüder, ertragt das Wort der
  799. Ermahnung! Denn ich habe euch ja kurz geschrieben. $23$ Wiβt,
  800. daβ unser Bruder Timotheus freigelassen ist, mit dem ich euch
  801. sehen werde, wenn er bald kommt. $24$ Grüβt alle eure Führer
  802. und alle Heiligen! Es grüβen euch die von Italien. $25$ Die
  803. Gnade sei mit euch allen!
  804.